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Rolle der Chirurgie bei obstruktiver Schlafapnoe gestärkt

Die American Academy of Sleep Medicine (AASM) hat Leitlinien herausgegeben, wann bei Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe ein chirurgischer Eingriff (an den oberen Atemwegen oder bariatrisch) evaluiert werden kann. Dabei wurden Fragen zum Effekt der Chirurgie an den oberen Atemwegen bei Patienten mit CPAP-Intoleranz, bei Patienten mit ungenügender CPAP-Adhärenz wegen Nebenwirkungen eines hohen notwendigen CPAP-Druckes und bei Patienten mit Tonsillenhypertrophie und/oder maxillo-mandibulären Abnormalitäten sowie zum Effekt der bariatrischen Chirurgie bei obstruktiver Schlafapnoe und Adipositas auf den Apnoe-Hypopnoe-Index und Symptome gestellt.

Die AASM empfiehlt – basierend auf dieser Meta-Analyse – dass eine Operation bei obstruktiver Schlafapnoe nur dann in Erwägung gezogen werden sollte, wenn eine CPAP abgelehnt bzw. nicht toleriert wird oder für mindestens drei Monate unwirksam ist. Das gilt allerdings nicht für Patienten mit Tonsillenhypertrophie oder maxillo-mandibulären Besonderheiten, welche zu einer ausgeprägten anatomischen Enge führen.

Randomisiert-kontrollierte Studien zu chirurgischen Prozeduren bei der obstruktiven Schlafapnoe sind eine Rarität, kommentierte Schwarz. Die Evidenzgrundlage für viele der chirurgischen Eingriffe am oberen Atemweg basieren auf Observations- und Case-Control-Studien, wobei mehrheitlich Informationen zur Patientenselektion und Wahl der Art des Eingriffs fehlen. Dennoch zeige diese Meta-Analyse insgesamt eine relevante Verbesserung von Symptomen und des Apnoe-Hypopnoe-Index bei verschiedenen chirurgischen Eingriffen, so dass diese Optionen in Zusammenarbeit mit einem bei der obstruktiven Schlafapnoe erfahrenen Chirurgie-Team im Falle von anatomischen Besonderheiten oder bei Intoleranz der Evidenz-basierten Therapien nicht außer Acht gelassen werden sollten.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden