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Neues Konzept: CAR-T-Zellen zur Therapie des Myeloms

In einer aktuellen Phase-I-Studie von Raje et al. wurden 33 Patienten mit austherapiertem Multiplen Myelom ausgewertet, die mit aufsteigenden Dosen von bb2121 CAR-T-Zellen behandelt worden waren. Mit 45 % erreichte knapp die Hälfte der Patienten eine komplette Remission (CR). Insgesamt war die Behandlung gut verträglich, die meisten Nebenwirkungen waren auf die vorbereitende Chemotherapie und den Knochenmarkbefall durch das Myelom zurückzuführen. Neurologische Nebenwirkungen wurden bei 42 % der Patienten beobachtet und waren überwiegend mild; ein Patient mit hoher Tumorlast erlitt eine Neurotoxizität IV°. Außerdem trat bei 70 % der Patienten ein Zytokin-Release-Syndrom auf, jedoch nur 2 Patienten erlitten ein Zytokin-Release-Syndrom III° und keiner ein Zytokin-Release-Syndrom IV°.

 

Mit keinem anderen Therapiekonzept konnten insbesondere in einem massiv vorbehandelten Patientenkollektiv, welches zudem Höchstrisiko-Kriterien aufwies, quantitativ und qualitativ vergleichbare Ansprechraten beobachtet werden, kommentierte Asemissen diese Ergebnisse. Die Zulassung von bb2121 (Idecaptagen Vicleucel) werde – vorbehaltlich Corona – noch in 2020 erwartet, sowohl in den USA als auch in Europa.

 

In zukünftigen Studien wird der Einsatz von CAR-T-Zellen bei Myelompatienten zu früheren Therapiezeitpunkten geprüft werden. Weitere CAR-T-Zellen-Konstrukte für das Myelom sind in der Entwicklung.

 

Raje N, Berdeja J, Lin Y, et al.: Anti-BCMA CAR T-cell therapy bb2121 in relapsed or refractory Multiple Myeloma. N Engl J Med 2019 May 2; 380 (18): 1726-1737

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden

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