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Vitamin- und Mineral-Supplemente nicht präventiv wirksam

Insgesamt wurden 84 Studien herangezogen, einschließlich 32 neuer randomisierter kontrollierter Untersuchungsreihen und zweier Kohortenstudien. Als Ergebnis zeigte sich eine gleiche Gesamtmortalität wie schon in der Review 2014. Eine geringe Reduktion ergab sich zwar für die Krebsinzidenz; dieses Ergebnis beruhte aber auf nur drei Studien, die methodisch nicht generalisierbar sind: Die Beobachtungszeit in der COSMOS-Studie betrug nur 3,6 Jahre, die zweite prüfte nur Antioxidanzien und die dritte untersuchte nur männliche Ärzte in den USA. Umgekehrt war das Risiko für Lungenkrebs bei Personen mit schon erhöhtem Risiko wie Rauchen und Asbest-Exposition unter Vitamin E und Beta-Karotin sogar gesteigert!In einem begleitenden Editorial betonen die Autoren, dass man anstelle von Geld, Zeit und Gesprächen über Supplemente besser Empfehlungen für Aktivitäten zur Risikominderung geben solle wie körperliche Aktivitäten, Halten eines gesunden Körpergewichts, Vermeiden von Rauchen und Einhalten einer vernünftigen Diät, erklärt Schatz. Das decke sich mit seiner Meinung.

Aus gutachtlicher Sicht ist ergänzend anzumerken, dass die Verordnung von Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und weiteren Mikronährstoffen etwa im Rahmen einer sog. Orthomolekularen Therapie sehr kritisch zu sehen und in der Regel nicht als medizinisch notwendige Heilbehandlung anzuerkennen ist.

https://blog.endokrinologie.net/nutzen-von-vitaminen-und-mineral-supplementen-5116/

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden