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Schilddrüsenknoten richtig abklären

Das Schilddrüsenkarzinom ist zwar insgesamt eine seltene Tumorerkrankung. Die Fälle von Schilddrüsenkrebs steigen aktuellen Studien zufolge in Industrieländern jedoch stark an, vor allem bei Frauen.

 

Aber auch gutartige Knoten können erhebliche Probleme bereiten. Dabei wird immer klarer, dass nicht nur (klinisch) manifeste Schilddrüsenüberfunktionen, sondern auch subklinische (latente) Überfunktionen erhebliche Folgen für die Gesundheit der Betroffenen haben, wie zum Beispiel das Auftreten von Herzrhythmusstörungen, Schlafstörungen, Osteoporose, Demenz und ein erhöhtes Risiko für den plötzlichen Herztod und Schlaganfälle, um nur einige Risiken zu nennen.

Für den Behandlungsalltag ergibt sich daraus die große Herausforderung, aus der hohen Zahl an (zufällig entdeckten) Knoten die behandlungsbedürftigen Knoten herauszufiltern.

Zur Differenzierung von harmlosen und behandlungsbedürftigen Schilddrüsenknoten ist die Schilddrüsenszintigrafie unabdingbar – gerade auch bei älteren Patienten wegen der Gefahr von Herzrhythmusstörungen (v.a. Vorhofflimmern), Schlafstörungen, Demenzsymptomatik usw., betonte Wieser. Diese sollte bei allen Patienten mit Schilddrüsenknoten größer als 1 cm nach der Ultraschall- und Laboruntersuchung durchgeführt werden, denn nur mit der Schilddrüsenszintigrafie lassen sich hyperfunktionelle (sogenannte „heiße“) Knoten darstellen – und das sogar noch bevor es zu Laborveränderungen kommt.

Bösartige Schilddrüsenknoten sind zwar eher selten (etwa fünf von 100 000 Menschen erkranken daran); besonders bei jüngeren Patienten sind aber eine frühe Diagnosesicherung und stadiengerechte Behandlung überaus wichtig. Denn bei früher Diagnose ist die Erkrankung gut behandelbar und kann in den meisten Fälle geheilt werden. Diagnostische Verfahren, die hier zum Einsatz kommen, sind die Sonografie, die Schilddrüsenszintigrafie und die Feinnadelpunktion verdächtiger Knoten. Die Punktion kann unkompliziert und schnell in der Facharztpraxis durchgeführt werden und ist in der Regel nicht mit Schmerzen verbunden.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden