Lange Zeit galt die Bestimmung von IgG4-Titern zur Analyse von Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten als nicht ausreichend validiert und wenig aussagekräftig in Bezug auf eine Lebensmittel-Symptom-Korrelation. Dies scheint sich zumindest für die Erkrankung eosinophile Ösophagitis jetzt zu wandeln: Nach aktuellen Studiendaten scheinen Lebensmittel-spezifische Antikörper vom Typ IgG (etwa gegen Milch, Weizen, Soja, Eier und Nüsse) bei der eosinophilen Ösophagitis relevante Krankheits-Faktoren zu sein, die somit auch als prädiktiver Biomarker vor gezielter Eliminationsdiät genutzt werden könnten.
Aus gutachtlicher Sicht ist anzumerken, dass die routinemäßige Bestimmung von zahlreichen IgG4-Titern zur Detektion vermeintlicher Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten im Rahmen alternativ- bzw. komplementärmedizinischer Behandlungskonzepte weiterhin nicht als medizinisch notwendige Heilbehandlung anzusehen ist.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden