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Infizierte Pankreasnekrosen so selten und so sparsam wie möglich operieren

Die bereits in der Frühphase der akuten Pankreatitis durchgeführte offene Nekrosektomie als primäres Verfahren zur Behandlung infizierter Pankreasnekrosen ist in vielfacher Weise kontraproduktiv, erklärte Peter Layer, Chefarzt der Medizinischen Klinik und Ärztlicher Direktor am Ikaneum – Israelitisches Krankenhaus in Hamburg, auf dem 31. Gastroenterologie-Update-Seminar am 24. und 25. März 2023 in Berlin. Sie sei deswegen inzwischen (fast) weltweit verlassen und durch konservative(re) Konzepte ersetzt worden.

Wir wissen heute, dass Interventionen generell nur bei weniger als 50 % der Patienten mit infizierten Pankreasnekrosen erforderlich sind, so Layer. Diese werden dann in eine individuell abgestufte, spät-elektive, nur bei Bedarf eskalierte, möglichst wenig traumatische endoskopische oder chirurgische „Step-Up“-Strategie eingebaut. Dies habe sich als fundamentaler therapeutischer Fortschritt erwiesen und dabei nicht nur zu einer dramatisch verbesserten Prognose der schweren akuten Pankreatitis geführt, sondern auch zu einer weit höheren Kosteneffektivität, wie eine aktuelle Studie zeige.

Prasath, V., Quinn, P. L., Oliver, J. B. et al. (2022). Cost-effectiveness analysis of infected necrotizing pancreatitis management in an academic setting. Pancreatology, 22, 185-93.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden