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Indikation der extrakorporalen kardiopulmonalen Reanimation weiter unklar

Ein Herzstillstand außerhalb des Krankenhauses betrifft jedes Jahr mehr als 275.000 Menschen in Europa. Eine eCPR mittels zusätzlicher veno-arterieller extrakorporaler Membranoxygenierung (vaECMO) zur erweiterten Standard-Herz-Lungen-Wiederbelebung wird als Rescue-Therapie bei ausgewählten PatientInnen mit refraktärem Herz-Kreislauf-Stillstand vom European Resuscitation Council (ERC) empfohlen. Die Evidenz hinsichtlich der Effektivität der eCPR und die Auswirkungen auf das Outcome sind jedoch alles andere als überzeugend, so Rahmel.

Die Extracorporeal Life Support Organization (ELSO) hat kürzlich einen Leitfaden für die Durchführung der eCPR und die weiterführende Behandlung dieser komplexen Patienten veröffentlicht. Auch in dieser Empfehlung wird klargestellt, dass eine hochwertige Evidenz für die ubiquitäre Einführung der eCPR als elementarer Bestandteil einer erweiterten kardiopulmonalen Wiederbelebung weiterhin aussteht.

Angesichts der nunmehr vorliegenden Ergebnisse der INCEPTION-Studie sollte die Durchführung einer eCPR außerhalb von Studien nicht routinemäßig erfolgen. Die verfügbaren Daten sprechen eindeutig gegen eine breite Anwendung der eCPR bei PatientInnen nach Herzstillstand außerhalb des Krankenhauses und refraktärem Herzstillstand.  

Es wird daher vor allem darauf ankommen, die geeigneten Patienten für diese Ressourcen-intensive Strategie zu identifizieren und eine unnötige Übertherapie zu vermeiden, kommentierte Rahmel. Bis dahin sei die Rolle der eCPR ungewiss!

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden