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BC007 gegen Long-/Post-COVID noch experimentell

Es handelt sich dabei um ein künstlich hergestelltes DNA-Molekül, ein „Aptamer“, welches sich an Zielmoleküle bindet und diese dann neutralisiert. Ungeklärt ist noch, an welche Autoantikörper BC007 ankoppeln kann. Ursprünglich entwickelt gegen eine bestimmte Form der Herzinsuffizienz, die Autoantikörper aufweist, erwies sich dieses Aptamer bei Testungen an der Universitätsklinik Erlangen auch gegen einen erhöhten Augeninnendruck als wirksam. Bei einem der Glaukom-Patienten, der an Long-COVID litt, sowie bei drei weiteren Patienten mit Spätfolgen nach einer Corona-Infektion verschwanden überraschenderweise die Symptome.

Das Interesse an dem neuen Wirkstoff ist riesig, so Schatz, und Berlin Cures werde von Patienten bestürmt, ihnen die Substanz zur Verfügung zu stellen – was aber nicht möglich sei, da sie noch nicht zugelassen sei. Nach Auseinandersetzungen mit der Universität Erlangen wegen Forschungsgeldern könne die Prüfung erst demnächst nach privaten Finanzierungszusagen in Phase 2 mit 100 Probanden gehen. Verhandlungen über eine Partnerschaft mit pharmazeutischen Firmen seien bisher nicht erfolgreich gewesen.  2024 könnten Phase 3-Studien erfolgen und frühestens 2025 die Zulassung.

Aus gutachtlicher Sicht ist daher festzustellen, dass eine Behandlung von Patienten mit Long-/Post-COVID mit dem Wirkstoff BC007 derzeit nicht als nachweisbar wirksame und somit medizinisch notwendige Heilbehandlung angesehen werden kann, welche unter die Leistungspflicht der privaten (oder auch der gesetzlichen) Krankenversicherung fällt.

https://blog.endokrinologie.net/neues-medikament-long-covid-5291/

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden

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