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Sehkraft-Verlust bei versehentlicher intravaskulärer Injektion von Fillern

Analysiert wurden 19 Studien. Dabei fanden sich 198 Fälle von Sehverlust aufgrund versehentlicher intravaskulärer Injektion von Filler-Material: Hyaluronsäure-Gel in 164 Fällen (83 %), autologes Fettgewebe in 29 Fällen (15 %), Kollagen in 3 Fällen, Poly-L-Milchsäure-Gel in einem Fall und Calciumhydroxylapatit in einem Fall. Das Sehvermögen nach dem Verschlussereignis und das endgültige Sehvermögen wurden in 196 Fällen beschrieben: Es blieb bei 137 Patienten (70 %) unverändert, verbesserte sich bei 56 Patienten (28 %) und verschlechterte sich bei 3 Patienten (2 %).

Besonders oft traten Komplikationen bei Injektionen in den mittleren oberen und zentralen Gesichtsbereich (v. a. Nase, Stirn, Glabella) auf. Dies deutet auf Zonen mit höherem Risiko für einen Sehkraft-Verlust hin im Vergleich zu anderen Bereichen des Gesichts, so die Autoren.

Zu den häufigsten anschließend durchgeführten therapeutischen Interventionen gehörten Hyaluronidase-Injektionen (lokal, orbital und intraarteriell), intraarterielle Injektionen von Thrombolytika und Hyaluronidase, Vorderkammerpunktion, intravenöse Kortikosteroide, intravenöse Mannitol-Gaben und hyperbare Sauerstofftherapie. Diese Interventionen waren zwar sicher, konnten den Sehkraft-Verlust jedoch in der Regel nicht rückgängig machen.

Es gibt kein evidenzbasiertes Protokoll für die Behandlung des Sehkraftverlustes, kommentieren die Autoren. Allerdings habe die intraarterielle Thrombolyse gewisse Erfolge bei der Rekanalisierung verschlossener Arterien gezeigt.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden