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Moderne Hilfsmittel für Sehbehinderte

Der Begriff „Sehbehinderung“ bezeichnet eine Beeinträchtigung des Sehvermögens, die nicht vollständig durch entsprechende Sehhilfen, also Brillen oder Kontaktlinsen, korrigiert werden kann. Die bestmögliche Sehschärfe liegt dann in der Regel zwischen 0,3 und 0,05. Bei einer hochgradigen Sehbehinderung liegt eine Sehschärfe von 0,05 oder weniger vor und von Blindheit spricht man, wenn die bestmögliche Sehschärfe 0,02 oder weniger beträgt beziehungsweise ein Gesichtsfeld von weniger als 5 Grad vorliegt, zum Beispiel bei einer Retinitis pigmentosa.

Sehbehinderungen führen zu einer eingeschränkten Orientierung, was auch die Unfall- und Verletzungsgefahr erhöht. Ein weiteres großes Problem stellen Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben dar, was zu einer deutlich eingeschränkten Teilnahme am Alltag führt – die Betroffenen haben Schwierigkeiten, an sozialen Aktivitäten teilzunehmen oder ihren beruflichen Anforderungen gerecht zu werden.

Mittlerweile gibt es aber eine ganze Reihe moderner Hilfsmittel, die den Sehbehinderten die Teilnahme am Alltag besser ermöglichen – gerade auch im mobilen Einsatz. So gibt es eine Reihe von elektronischen Lupen, die enorme Vergrößerungen erlauben und die Kontraste erhöhen. Auch der Einsatz moderner Tablets mit entsprechenden Zusatzfunktionen findet immer breitere Verwendung. Es werden zusätzliche Kamerasysteme angeschlossen, um mit Vorlesefunktionen und auch entsprechenden digitalen Möglichkeiten sicher Texte zu erstellen und zu versenden oder Formulare auszufüllen.

Neue hervorragende Optionen bieten zudem entsprechende elektronische Brillenaufsätze, die mit Kamera- und weiteren Assistenzsystemen ausgestattet sind und den Betroffenen ermöglichen, Personen oder Details zu erkennen und diese dann zum Beispiel mittels Vorlesesystemen oder Verbindungen zum Smartphone mitgeteilt zu bekommen.

Ein großes Problem besteht allerdings in den Hilfsmittelvorgaben unseres Gesundheitssystems, welche diesen rasanten Entwicklungen nicht wirklich Rechnung tragen, kritisierte Heinz. Dies führe dazu, dass oftmals die wirklich sinnvollen und technisch besten Systeme privat zu bezahlen seien, da die Vorgaben meist sehr starr seien und den individuellen Gegebenheiten keine Rechnung tragen.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden