Der Bewertung liegt eine systematische Suche nach wissenschaftlichen Übersichtsarbeiten und ergänzenden Einzelstudien zugrunde, in denen die Vorteile und möglichen Schäden der Lasertherapie bei Nagelpilz im Vergleich zu keiner Behandlung, einer Plazebo-Behandlung oder einer Standard-Therapie untersucht wurden. Auf Basis dieser Recherchen wurden für die Bewertung eine systematische Übersichtsarbeit zu drei Studien und eine zusätzliche Einzelstudie berücksichtigt.
Die Übersichtsarbeit und auch die Einzelstudie waren von guter methodischer Qualität; allerdings waren insgesamt nur etwa 160 Patientinnen und Patienten in die Studien eingeschlossen. Sowohl die Übersichtsarbeit als auch die Einzelstudie verglichen die Lasertherapie mit einer Plazebo-Therapie oder keiner Behandlung. Bei den in den Studien eingesetzten Laser-Systemen handelte es sich ausschließlich um sogenannte Neodym-dotierte Yttrium-Aluminium-Granat-Laser (1064-Nd:YAG-Laser).
Es wurden keine Studien gefunden, welche die Lasertherapie mit einer Standard-Behandlung verglichen haben. Zur Wirksamkeit einer Kombination von Lasertherapie mit Cremes, Lacken oder Medikamenten gegen Nagelpilz wurden ebenfalls keine Studien gefunden. Insgesamt ist die Datenbasis zum Nutzen und Schaden der Lasertherapie bei Nagelpilz recht dünn, konstatiert das wissenschaftliche Team des IGeL-Monitors.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine Lasertherapie bei Nagelpilz nicht; sie ist eine von den Versicherten selbst zu zahlende Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL). Meist werden mehrere Laser-Behandlungen über einen längeren Zeitraum durchgeführt, etwa drei bis sechs Anwendungen alle sechs bis acht Wochen. Drei Sitzungen kosten insgesamt ca. 320 Euro.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden