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Umgang mit erworbenen Blutgerinnungsstörungen in der Oralchirurgie

Er fasste die Grundsätze der Behandlung folgendermaßen zusammen:

·       Bei vorliegender erworbener Gerinnungsstörung ist der Austausch mit dem behandelnden Internisten/Hämatologen zur individuellen Evaluation des postoperativen Blutungsrisikos und der zu ergreifenden Maßnahmen unabdingbar.

·       Der Einsatz lokaler Hämostyptika ist bei gering ausgeprägter Leber- oder Nierenfunktionsstörung zur Blutungskontrolle ausreichend. Auch Desmopressin kann eingesetzt werden.

·       Liegt eine schwere Leberfunktionsstörung vor, soll vor einem elektiven Eingriff prophylaktisch die Transfusion von spezifischen Konzentraten erwogen werden. Dies soll unter Berücksichtigung der tagesaktuellen Gerinnungsparameter erfolgen.

·       Bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz und Dialysepflicht muss besonders auf lokal blutstillende Maßnahmen geachtet werden. Elektiveingriffe sollen an Dialyse-freien Tagen durchgeführt werden.

·       Bei Knochenmarkserkrankungen muss die Thrombozytenzahl präoperativ laborchemisch kontrolliert werden. Ist diese stark erniedrigt, sollen Elektiveingriffe verschoben werden. Präoperativ kann die Transfusion von Thrombozytenkonzentraten notwendig sein.

·       Zusätzlich zu eventuellen Bluttransfusionen muss immer auf die maximale Ausschöpfung lokaler und lokalchirurgischer Maßnahmen geachtet werden.

 

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden