In Systemen mit verfügbarer intraossärer Alternative könnte der Zeitvorteil bis zur Adrenalingabe weiter steigen, was jedoch im Outcome bisher im Vergleich zur intravenösen Gabe nicht nachgewiesen ist. Für die Rettungsteams bedeutet das, die Zugangsstrategie und Aufgabenverteilung so zu planen, dass die Vasopressor‑Gabe ohne unnötige Verzögerung erfolgt.
Da die erweiterte Atemwegssicherung in Beobachtungsdaten keinen konsistenten Überlebensvorteil zeigt, ist eine zu frühe Fokussierung auf den Atemweg ohne gesicherte Vasopressor‑Versorgung (mit Adrenalin) potenziell nachteilig. Dies ist vereinbar mit aktuellen Leitlinien-Algorithmen und bietet einen handhabbaren Hebel für die Prozess‑ und Outcome‑Verbesserung im Rettungsdienst, so Gräsner. Die erweiterte Atemwegssicherung bleibe essenziell – aber nachgeordnet, zügig und mit dem Fokus auf minimale Kompressions-Unterbrechung.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden