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Posttraumatische Belastungsstörungen bei Erwachsenen: EMDR künftig auch bei Systemischer Therapie Kassenleistung

Überlagernde Reize können Blockaden lösen

EMDR ist eine Therapiemethode, die über eine sogenannte bilaterale Stimulation bei Betroffenen eine Desensibilisierung auslöst. Dabei wird ein kurzzeitiger Kontakt mit der belastenden Erinnerung im Therapiegespräch von bestimmten Augenbewegungen, Tönen oder kurzen Berührungen – etwa des Handrückens – begleitet. Dieses Vorgehen kann über neuronale Veränderungen Blockierungen lösen und helfen, belastende Erinnerungen anders zu verarbeiten.
In der Systemischen Therapie (GKV-Leistung für Erwachsene seit dem Jahr 2020) stehen die Beziehungsmuster einer sozialen Gruppe, zum Beispiel einer Familie, im Vordergrund. Leiden Gruppenmitglieder unter einer posttraumatischen Belastungsstörung, kann dies Ursache tiefgreifender Bindungs- und Beziehungsstörungen sein und Einfluss auf die Interaktionen nehmen. Nach aktueller Studienlage kann ein ergänzender Einsatz von EMDR dabei zu schnelleren und umfassenderen Veränderungen führen.
Der Beschluss des G-BA tritt nach Nichtbeanstandung des Bundesministeriums für Gesundheit und Veröffentlichung im Bundesanzeiger in Kraft. Anschließend muss der Bewertungsausschuss noch entscheiden, ob eine Anpassung der ärztlichen Vergütung erfolgen muss und in welcher Höhe. Dafür hat er maximal sechs Monate Zeit.

Beschluss zu dieser Fachnews
Psychotherapie-Richtlinie: Anwendung der Eye-Movement-Desensitization and Reprocessing (EMDR) bei Erwachsenen mit posttraumatischen Belastungsstörungen als Behandlungsmethode im Rahmen eines umfassenden Behandlungskonzeptes der Systemischen Therapie

Weiterführende Informationen
Thementext des G-BA: Ambulante Psychotherapie

Pressemitteilung Gemeinsamer Bundesausschuss