Zwar sind bei Patienten mit CED (und anderen gastrointestinalen Erkrankungen) Veränderungen in der Zusammensetzung und Funktion des gastrointestinalen Mikrobioms beschrieben. Hochdurchsatzanalysen erlauben es zudem, das Darmmikrobiom auf molekularer Ebene zu beschreiben, wobei aber die Interpretation der Daten sowohl durch Unterschiede in den methodischen Ansätzen als auch durch die individuelle Variabilität der Probanden (Lebensstil, Ernährung, Erkrankungen, Medikamente) erschwert wird.
Von der Überführung in die klinische Praxis sind solche Modelle der Mikrobiom-Analyse noch weit entfernt, so Stallmach; die Übertragung der Ergebnisse in die Routine sei noch nicht umsetzbar. Außerdem müssen Fragen zur individuellen Reproduzierbarkeit der Befunde, Ergebnisse in anderen Populationen („andere Länder, andere Gene“) sowie Fragen zur Ernährung und zum Einfluss einer Medikation dringend beantwortet werden.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden