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Kardiometabolische Nebenwirkungen von Antipsychotika bei Kindern und Jugendlichen

So sind kardiometabolische Nebenwirkungen in den letzten Jahren ein wichtiger Fokus der Diskussion um atypische Antipsychotika in der Behandlung von psychotischen Störungen geworden. Im Erwachsenenalter sind die kardiometabolischen Nebenwirkungen vieler Antipsychotika bereits gut untersucht und sogar durch Langzeitstudien belegt. Insgesamt konnte die Forschung hier auch ein differenziertes Bild verschiedener antipsychotischer Substanzen mit unterschiedlichem Risiko für derartige Nebenwirkungen aufzeigen.

 

Im Kindes- und Jugendalter fehlen dagegen Daten zu den kardiometabolischen Nebenwirkungen bisher fast völlig, wohl auch, weil die Kinder- und Jugendpsychiatrie die langfristigen Konsequenzen nicht selbst im Blick hat.

 

Eine aktuelle Studie zur Behandlung einer ersten psychotischen Episode bei Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren hat sich nun erstmals mit dieser Problematik befasst. Die Ergebnisse zeigen klare Nachteile des Antipsychotikums Quetiapin gegenüber Aripiprazol hinsichtlich der potenziellen kardiometabolischen Nebenwirkungen, v. a. bei Patienten mit Risikoprofil für derartige Nebenwirkungen.

 

Angesichts der Empfehlung einer eher langfristigen Einnahme von Antipsychotika auch im Jugendalter sollte das Potenzial für kardiometabolische Nebenwirkungen dringend in die Aufklärung und die Entscheidung zur Pharmakotherapie einbezogen werden, und es sollten primär Antipsychotika mit geringen kardiometabolischen Nebenwirkungen (z. B. Aripiprazol) eingesetzt werden, kommentierte Kaess.

 

Jensen KG, Correll CU, Rudå D, Klauber DG, Decara MS, Fagerlund B, Jepsen JRM, Eriksson F, Fink-Jensen A, Pagsberg AK: Cardiometabolic adverse effects and its predictors in children and adolescents with first-episode psychosis during treatment with quetiapine-extended release versus aripiprazole: 12-week results from the tolerance and effect of antipsychotics in children and adolescents with psychosis (TEA) trial. J Am Acad Child Adolesc Psychiatry 2019; 58 (11): 1062-1078. doi: 10.1016/j.jaac.2019.01.015

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden