Neben der chronischen Herzinsuffizienz ist auch das Auftreten einer akuten Herzinsuffizienz im postoperativen Verlauf von entscheidender Bedeutung für das Outcome dieser Patienten. Aktuelle Studiendaten unterstreichen die Bedeutung der Herzinsuffizienz sowohl als Komorbidität sowie als postoperative Komplikation.
Patienten mit Herzinsuffizienz zeigen auch bei ambulanten, kleineren chirurgischen Eingriffen mit niedrigem Risikoprofil eine deutlich erhöhte Sterblichkeit, so dass Vorsicht geboten ist bei ambulanter Versorgung. Stationär sollte großzügig auch eine verlängerte postoperative Überwachung mit erweitertem Monitoring erwogen werden.
Wir können dieser Gruppe von Patienten kaum genug Aufmerksamkeit, Überwachung und Vigilanz zuteilwerden lassen, betonte Wagner. Dies inkludiere auch die bereits in der Prämedikationsvisite antizipierten Behandlungspfade der postoperativen Betreuung.
Patienten mit dekompensierter Herzinsuffizienz und ggf. vorliegender hämodynamischer Instabilität sollten nur bei entsprechend hoch-dringlicher Indikation einem operativen Eingriff unterzogen werden – hier empfehle sich das kritische Abwägen und ggf. die kardiologische Konsultation zur präoperativen Optimierung und Rekompensation.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden