Zum Einsatz der Hyperbaren Sauerstofftherapie (HBOT) liegen drei Veröffentlichungen über kleinere Fallsammlungen und eine Studie (n = 73) vor, und es ergeben sich mehrere Rationalen auf zellulärer und molekularer Ebene für die beobachteten klinischen Effekte. International werden aktuell mehrere Studien durchgeführt. Für eine generelle Empfehlung zum Einsatz von HBOT ist es noch zu früh, so die Autoren; ein Einsatz insbesondere im Rahmen von Studien könne aber erwogen werden.
Der Einsatz der H.E.L.P.-Apherese wird mitunter von PCS-Patienten vehement eingefordert. Es gibt jedoch angesichts des behaupteten Erfolges keine klinischen Studien oder auch nur Fallsammlungen; lediglich ein Einzelfallbericht wurde 2023 publiziert.
Das von Befürwortern der Methode meist angegebene Paper zu diesem Thema von Jaeger et al. (2022) diskutiert nur wenig überzeugend mögliche Grundlagen für einen solchen Einsatz. Weitere Veröffentlichungen zur H.E.L.P.-Apherese von dieser Autorin sind in einer aktuellen Literaturdatenbank-Recherche (Pubmed, zuletzt 1.12.2024) nicht ersichtlich. Ebenso findet sich bundes- und EU-weit kein entsprechender Eintrag in die durch die Ethikkommissionen vorgeschriebenen klinischen Studien-Register. Ein Einsatz, insbesondere außerhalb kontrollierter Studien, kann deshalb nicht empfohlen werden.
Bezüglich einer Behandlung nach dem Konzept der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) existieren Veröffentlichungen zum Einsatz von Akupunktur bei verschiedenen PCS-assoziierten Indikationen im rehabilitativen Setting. Eine systematische Metaanalyse zur Behandlung psychischer Beeinträchtigungen mit Akupunktur ist in Vorbereitung. Zum jetzigen Zeitpunkt kann noch keine generelle Empfehlung gegeben werden.
Bisher gibt es ein systematisches Review mit begrenzter Evidenz, das aussagt, dass die Anwendung der chinesischen Phytopharmakologie in der Behandlung der PCS-Fatigue sinnvoll sein könnte. Es werden jedoch größere Studien hoher Qualität mit längeren Nachbeobachtungszeiträumen benötigt, um diese vorläufigen Resultate zu bestätigen. Insofern liegt zum jetzigen Zeitpunkt keine ausreichende Evidenz für den Einsatz der chinesischen Medizin vor.
https://publikationen.dguv.de/detail/index/sArticle/5055
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden