Während leichte Blutungen in vielen Fällen harmlos sind, deuten aktuelle Studien darauf hin, dass sie auch ein frühes Warnsignal für verschiedene maternale und fetale Komplikationen sein können.
Eine aktuelle systematische Übersichtsarbeit und Metaanalyse (J Obstet Gynaecol J Inst Obstet Gynaecol, Dezember 2024) untersuchte nun den Zusammenhang zwischen vaginalen Blutungen im ersten Trimester und verschiedenen negativen Schwangerschaftsausgängen. In die Analyse wurden 46 Studien mit insgesamt 1.554.141 Schwangerschaften einbezogen.
Die Ergebnisse dieser Metaanalyse zeigen, dass vaginale Blutungen im ersten Trimester mit einem signifikant erhöhten Risiko für multiple nachteilige Schwangerschaftsausgänge assoziiert sind. Besonders das Risiko für Spontanaborte ist mit einer mehr als vierfachen Erhöhung besorgniserregend, so Kehl. Auch das erhöhte Risiko für Frühgeburten und Plazentationsstörungen deute darauf hin, dass bereits frühe Schwangerschaftskomplikationen langfristige Auswirkungen auf den Schwangerschaftsverlauf haben können.
Daher sollten medizinische Fachkräfte besonders auf Frauen mit Risikofaktoren achten, erklärte Kehl. Eine differenzierte Diagnostik, die sowohl maternale als auch fetale Parameter berücksichtige, könne helfen, gefährdete Schwangerschaften frühzeitig zu erkennen und gezielte Maßnahmen zu ergreifen.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden