Glücklicherweise gelingt es in den meisten Fällen durch interdisziplinäre konservative Therapien (Chemotherapie, Strahlentherapie, antiresorptive Therapie), eine chirurgische Therapie zu vermeiden. Bei kleinen, aber symptomatischen Osteolysen steht neben der Radiofrequenzablation auch die Kryoablation zur Verfügung, um zumindest für einige Monate eine Schmerzreduktion zu erzielen. Diese Verfahren können bei Bedarf auch wiederholt werden und ersparen den Patienten häufig eine invasive chirurgische Therapie, welche bei onkologischen Patienten mit höheren lokalen und systemischen Komplikationen einhergeht.
Bei Vorliegen einer pathologischen Fraktur oder einer stabilitätsmindernden Osteolyse besteht mittels Carbon-Nägeln die Möglichkeit, eine mechanisch stabile Osteosynthese zu erzielen. Auch mit Titan-Nägeln kommt es bei fehlender Frakturheilung bei einigen Patienten im Verlauf zu einem mechanischen Versagen. Ob die Vorteile einer besseren radiologischen Tumornachsorge und Bestrahlungsplanung die höheren Kosten von Carbon-Nägeln rechtfertigen, kann noch nicht abschließend bewertet werden, so Hardes.
Die Verwendung von photodynamischen Stabilisierungssystemen hat bisher vielversprechende Ergebnisse geliefert, so Hardes – zumeist im Bereich der oberen Extremität. Auch hier gelte es langfristig zu ermitteln, ob diese minimal-invasiv zu implantierenden Systeme metallischen Implantaten nicht unterlegen seien und sich kostentechnisch im DRG-System abbilden lassen.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden