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Therapie der posttraumatischen Belastungsstörung

Die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist mit einer 12-Monats-Prävalenz von 15 % eine versorgungsmedizinisch relevante Erkrankung, erklärte Claas Lahmann, Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Freiburg, auf dem 15. Allgemeinmedizin-Update-Seminar am 18. und 19. Juni 2021 (Livestream-Veranstaltung).

Anzumerken ist, dass diese Erkrankung gerade auch im gutachtlichen Bereich oft Probleme bereitet.

Hier die Ausführungen von Lahmann zur Therapie kurz zusammengefasst:

  • Im Setting der Primärversorgung ist es für gewöhnlich weder notwendig noch indiziert, Details der traumatischen Erlebnisse zu explorieren, da dies die Konsolidierung traumatischer Erinnerungen fördert.
  • Behandlung erster Wahl der PTBS ist eine traumafokussierte Psychotherapie, bei welcher der Schwerpunkt auf der Verarbeitung der Erinnerung an das traumatische Ereignis und/oder seiner Bedeutung liegt.
  • Psychopharmakologisch kommen bei der PTBS verschieden Präparate zum Einsatz. Für die Behandlung der Kernsymptomatik der PTBS sind in Deutschland allerdings nur Sertralin und Paroxetin zugelassen.
  • Eine Psychopharmakotherapie soll aber weder als alleinige noch als primäre Therapie der PTBS eingesetzt werden; auf den Einsatz von Benzodiazepinen sollte gänzlich verzichtet werden.
  • G.-M. Ostendorf, Wiesbaden