Hinweise, dass auch geringe Dosen wirksam sind, könnten sich für breite Behandlung dieser Patientengruppe als hochbedeutsam erweisen, da Wartezeiten auf eine psychotherapeutische Behandlung auch heute noch viel zu lang sind. Bei komplexer Psychopathologie, wie sie typischerweise bei Persönlichkeitsstörungen und Trauma-assoziierten Störungen vorliegt, könnte ein modularer psychotherapeutischer Ansatz, der auf die Veränderung von Mechanismen abzielt, die dem Zusammenhang von frühen Traumata und psychischer Erkrankung zugrunde liegen, hilfreich sein, da er individualisierter als störungsspezifische Therapien angeboten werden kann.
Pharmakologisch sollten die Gefahren einer Benzodiazepin-Behandlung bei Krisen von Patienten mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung nicht unterschätzt werden, warnte Herpertz.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden
