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Persistierende kognitive Defizite bei Long-COVID

Eine aktuelle Analyse von Taquet et al. von über 1,2 Millionen Patienten mit Covid-19-Diagnose untersuchte das neue Auftreten neuropsychiatrischer Diagnosen im Verlauf von 2 Jahren nach der Akuterkrankung (im Verlauf zu einer mittels „propensity-score matching“ exakt angepassten Kontrollkohorte). Diese Analyse erbrachte, dass sich das Auftreten von Depressionen und Angststörungen im Verlauf nicht von anderen respiratorischen Infekten unterscheidet (und im Verlauf abnimmt), während dagegen kognitive Defizite und Demenz spezifisch bei Erwachsenen mit Covid-19 vermehrt auftreten und über den gesamten Beobachtungsraum von 2 Jahren persistieren.

Für die Behandlung von somatischen, psychischen und kognitiven Störungen im Rahmen eines Long-COVID-Syndroms sind stationäre oder ambulante Rehabilitationsmaßnahmen das Mittel der ersten Wahl. Bei Patienten mit kognitiven Störungen sind hier spezifische neurokognitive Module bzw. Trainings-Maßnahmen notwendig, erklärte Lommatzsch. Es gebe Hinweise darauf, dass diese Maßnahmen auch online bzw. App-basiert erfolgreich sein können.

Taquet, M. et al. (2022). Neurological and psychiatric risk trajectories after SARS-CoV-2 infection: an analysis of 2-year retrospective cohort studies including 1 284 437 patients. Lancet Psychiatry, 10, 815-827.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden