Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Geschlechtsspezifische Unterschiede bei Schmerzen

Frauen sind häufiger von Schmerzen und Schmerzerkrankungen betroffen. Sie berichten von intensiveren und länger anhaltenden Schmerzen in mehr Körperbereichen.

Experimentelle Untersuchungen deuten darauf hin, dass Frauen zumindest für einige Modalitäten schmerzempfindlicher sind und niedrigere Schmerzschwellen haben. Die körpereigene Schmerzhemmung scheint weniger effizient zu sein als bei Männern. Ebenso scheinen Entzündungsreaktionen und die Immunantwort bei Frauen stärker oder teilweise anders ausgeprägt zu sein. Auch das trägt möglicherweise zur Chronifizierung von Schmerzen bei und kann ggf. die Wirksamkeit von Medikamenten beeinflussen.

Die Ursachen für diese Unterschiede sind bisher noch wenig bekannt, aber Hormone wie Testosteron, Progesteron und Östrogen und hormonale Veränderungen können die Schmerzverarbeitung beeinflussen. Auch andere biologische und insbesondere soziokulturelle Einflüsse tragen wesentlich zu Unterschieden bei.

Die Forschung bezüglich Geschlechtsunterschiede in Schmerzmechanismen, Schmerzdiagnostik und -therapie steht noch am Anfang, so Rosenberger. Sowohl biologische als auch soziokulturelle Aspekte beeinflussen das Schmerzgeschehen und die Chronifizierung von Schmerzen sowie die subjektive Schmerzwahrnehmung und Kommunikation der Patienten und damit auch die Behandlung.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden

Tags