Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Therapie des akuten Gichtanfalls – Vorsicht mit Canakinumab!

Welche der drei Wirkstoffgruppen gewählt wird, sollte sich nach weiteren Begleiterkrankungen der Patienten richten. So sind bei hochgradiger Herz- bzw. Niereninsuffizienz eher Glukokortikoide Mittel der Wahl. Für alle Prinzipien gibt es eine belastbare Evidenzgrundlage.

Nur in Fällen von therapierefraktären Gichtanfällen, bei denen alle anderen Behandlungsoptionen scheitern bzw. nicht vertragen werden, kann die Therapie mit der IL-1-ß-blockierenden Substanz Canakinumab (humaner monoklonaler Antikörper) erfolgen, um eine prolongierte Gichtinflammation zu durchbrechen und unter dem antientzündlichen Schutz eine Harnsäuresenkung etablieren zu können.

In der Regel handelt es sich um eine einmalige Gabe, da die Halbwertszeit der subkutanen Injektion von 150 ml Canakinumab ca. 26 Tage beträgt, so Tausche. Aufgrund dieser langen Halbwertszeit müssen vorbestehende evtl. klinisch stumme Infektionen (z. B. Tuberkulose) ausgeschlossen werden. Auch andere aktive Infektionen seien eine absolute Kontraindikation.

Wenn Canakinumab bei einer ersten Gabe keinen Effekt zeige, dürfe es nicht nochmals verabreicht werden. Bei guter Wirkung auf die Gichtinflammation sei eine zweite Gabe frühestens nach 12 Wochen nochmals möglich.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden