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Post-COVID-Syndrom von eigenständigen psychischen Syndromen abgrenzen

Eine Abgrenzung zur Depression ist wegen der Ein-Jahres-Prävalenz der Depression von ca. 8 % in der erwachsenen Bevölkerung eine häufige differentialdiagnostische Frage. Anhand einer Reihe von Kriterien ist eine Abgrenzung möglich: Während
Fatigue im Kontext inflammatorischer und immunologischer Erkrankungen mit Antriebsarmut und Müdigkeit im Sinne von Schläfrigkeit einhergeht, sind dagegen für die Depression Antriebshemmung und verlängerte Einschlaflatenzen typisch. Weiter sind Morgentief, Schuldgefühle, das Gefühl der Gefühllosigkeit, Wahnsymptome (hypochondrischer Wahn, Schuld und Verarmungswahn) und Suizidalität typisch für eine Depression.

Aufgrund der unterschiedlichen therapeutischen Implikationen und der Schwere depressiver Erkrankungen ist diese Differentialdiagnose wichtig, betont die BÄK. Diese Kriterien seien auch hilfreich, um eine Abgrenzung einer depressiven Erkrankung von nicht-krankhaften psychischen Reaktionen auf schwierige Lebensumstände vorzunehmen, wie sie für manche Menschen in Folge der Pandemie aufgetreten seien. Weitere differentialdiagnostische Abgrenzungen ergeben sich bezüglich Angststörungen, Somatisierungsstörungen und posttraumatischen Belastungsstörungen.

https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/BAEK/Themen/Medizin_und_Ethik/BAEK_Stellungnahme_Post-COVID-Syndrom_ONLINE.pdf

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden

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