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Neues Verständnis von chronischem Schmerz

Schmerz wird heute als ein multidimensionales Phänomen gesehen, das von afferenten und efferenten Nervenimpulsen auf der Ebene des Rückenmarks moduliert wird und neben der sensorisch-diskriminativen auch eine motivational-affektive und eine kognitiv-bewertende Komponente hat. Diese neue Sicht hat auch die Unterscheidung von somatogenen und psychogenen Schmerzen obsolet gemacht, weil psychische und somatische Faktoren in der Schmerzentstehung immer interagieren und nicht sich gegenseitig ausschließende exklusive Schmerzursachen sind.

 

Die Unterscheidung chronischer (Dauer mindestens 3 bis 6 Monate und/oder Überschreiten der üblichen Heilungsdauer bei akuten Verletzungen) und akuter Schmerzen ist sinnvoll, weil chronischer Schmerz zu erheblichen Einschränkungen für das Individuum führt und besonderer Betreuung bedarf. Chronischer Schmerz ist häufig mit Depression, Hilflosigkeit, Irritierbarkeit sowie Beeinträchtigungen im Familienleben, am Arbeitsplatz, bei sozialen und Freizeitaktivitäten verbunden.

 

Epidemiologische Untersuchungen schätzen, dass chronische Schmerzen über 30 % der Bevölkerung betreffen, wobei ca. 5 % bedeutsame körperliche und soziale Beeinträchtigungen berichteten. Der chronische Schmerz ist somit ein massives Gesundheitsproblem, betonte Flor.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden

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