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Hohe Sterblichkeit und schlechte Langzeitprognose bei Sepsis

Die Sterblichkeit von Sepsis-Patienten in einer prospektiven multizentrischen deutschen Beobachtungsstudie (INSEP-Studie) lag bei 34,3 % auf der Intensivstation

und war 5,5-fach höher als bei Nicht-Sepsis-Patienten. Die Krankenhaussterblichkeit lag bei 40,4 %. Die Mehrzahl (57,2 %) der zugrundeliegenden Infektionen war im Krankenhaus erworben.

Neben der hohen Akutsterblichkeit ist auch die Langzeitprognose bei Sepsis von erheblicher Bedeutung. Eine deutsche monozentrische Registerstudie zeigte, dass vier Jahre nach Diagnosestellung 75 % der intensivmedizinisch behandelten Sepsis-Patienten verstorben waren.

 Doch selbst bei Überleben der akuten Phase bleiben viele Betroffene nicht ohne Folgeschäden: Das sogenannte Post-Sepsis-Syndrom ist gekennzeichnet durch kognitive Einschränkungen, motorische Defizite sowie psychische Belastungen wie posttraumatische Belastungsstörungen. Auch die akute Organdysfunktion bildet sich nicht in allen Fällen vollständig zurück und kann in eine chronische Organschädigung

übergehen. Dies kann eine längerfristige oder dauerhafte Beatmung sowie eine chronische Dialysepflicht zur Folge haben.

Aktuelle Studienergebnisse von Scheer et al. (Am J Respir Crit Care Med., 2025) deuten nun darauf hin, dass in einer großen Anzahl von hauptsächlich europäischen Krankenhäusern erhebliches Verbesserungspotenzial besteht, insbesondere im Hinblick auf die frühzeitige Erkennung und standardisierte Behandlung der Sepsis.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden

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