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Delir bei intensivmedizinischer Behandlung

Er nannte folgendes „Fazit für die Praxis“:

  • Ein Delir ist bei intensivmedizinisch behandelten Patienten eine schwere Komplikation, welche zu einer verlängerten Verweildauer auf der Intensivstation und im Krankenhaus führt, die Sterblichkeit erhöht und mit einem schlechteren neurologischen Outcome auch im Langzeitverlauf einhergeht.
  • Die Gesamtbehandlungskosten sind signifikant erhöht.
  • Eine gezielte Delir-Diagnostik mit routinemäßiger (und nicht nur anlassbezogener) Anwendung von Delir-Screening-Instrumenten ist notwendig, um auch nicht agitierte Formen des Delirs zu erkennen.
  • Zur Prävention und Behandlung des Delirs sind primär nicht-pharmakologische Maßnahmen wirksam und verfügbar.
  • Eine adäquate Sedierungstiefe und die Vermeidung einer zu tiefen Sedierung sind essentiell.
  • Pharmakologische Therapien müssen symptomorientiert indiziert werden:
    – Eine Basistherapie vor allem beim agitierten und mit vegetativem Stress verbundenen Delir sind Alpha-2-Agonisten.
    – Bei psychotischer Symptomatik sind Neuroleptika indiziert.
    – Bei Angstzuständen haben auch Benzodiazepine einen Stellenwert.
  • G.-M. Ostendorf, Wiesbaden