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Chronische Pankreatitis frühzeitig operieren

Publikationen konnten in den vergangenen 10 Jahren zeigen, dass die chirurgische der endoskopischen Therapie bei Patienten mit chronischer Pankreatitis in Bezug auf Anzahl der notwendigen Interventionen, Schmerzkontrolle und -freiheit überlegen ist. Entsprechend sollte die chronische Pankreatitis zunehmend als interdisziplinäres Krankheitsbild verstanden werden.

In den neusten nationalen und internationalen Leitlinien der ESGE, HaPanEU oder DGVS wird nur noch über einen begrenzten Zeitraum eine endoskopische Intervention zur Schmerztherapie empfohlen und bei unbefriedigtem Ergebnis wird die zügige Evaluation einer chirurgischen Therapie angeraten. Insbesondere wird eine längerfristige Schmerztherapie mit Opioiden zunehmend als kritisch und bedenklich angesehen.

Grund dafür sind Studienergebnisse, wonach mit längerem Krankheitsverlauf und konsekutivem Aufschieben der chirurgischen Therapie, welches noch vor Jahren als Ultima Ratio der Therapie der chronischen Pankreatitis angesehen wurde, die Rate an postoperativ schmerzfreien Patienten oder postoperativ gut kontrollierbaren Schmerzen schwindet.

Auch histopathologisch lassen sich diese klinischen Ergebnisse durchaus verifizieren, da die chronische Pankreatitis mit Veränderungen in der intrapankreatischen Nervendichte und -durchmesser sowie einer Entzündung der Nerven einhergeht, die durch eine endoskopische Therapie nicht verändert werden, so Germer. Auch eine zeitweise ausreichende medikamentöse Schmerztherapie führe zu keiner Rückbildung dieser pathologischen Gewebsveränderungen.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden