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Operationsindikationen beim Thoracic-Outlet-Syndrom

Das Thoracic-Outlet-Syndrom (TOS) wird normalerweise entsprechend der im Vordergrund stehenden Symptomatik in ein neurogenes TOS (nTOS, bis 95 %), ein venöses TOS (vTOS, ca. 3 % – 5 %) und ein arterielles TOS (aTOS, ca. 1 % – 2 %) unterteilt. Frauen zwischen 20 und 50 Jahren sind am stärksten betroffen.  Die Inzidenz (1 bis 4 Betroffene pro 100.000 Einwohner) hat möglicherweise aufgrund von veränderten Lebensstilen (zum Beispiel vermehrter Bildschirmarbeit) in den letzten Jahren zugenommen.

Die Indikation zur offenen Operation besteht bei therapierefraktären Beschwerden nach einer ausgeschöpften konservativen Therapie (Dauer 3 bis 6 Monate) sowie bei bereits bestehenden bzw. unmittelbar drohenden neurovaskulären Komplikationen. Erkrankte mit einem aTOS oder nTOS sprechen häufig auf eine primäre konservative bzw. thrombolytische Therapie nicht an.

Bei Patienten mit speziellen Anforderungen an die Gebrauchsfähigkeit des betroffenen Arms (wie Sportler, Musiker, Handwerker, Computernutzer) kann die ansonsten sehr enge Indikationsstellung individuell großzügiger erfolgen.

In der Literatur sind mehrere chirurgische Techniken zur Behandlung des TOS beschrieben. Die meisten „High-Volume“ TOS-Zentren führen immer eine vollständige Resektion aller möglichen komprimierenden Strukturen im Thoraxausgang durch. Die Präparation der Nerven und das Entfernen auffälliger fibröser Bandstrukturen sind essenzielle Bestandteile der Operation. Der Gesamterfolg ist wesentlich von der Art und der Qualität des Ersteingriffs abhängig.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden

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