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Operationsindikationen bei Orbitaverletzungen

Ein Bulbustief- bzw. Hochstand, Enophthalmus, Exophthalmus, ein Gewebeprolaps, großflächige Defekte, Doppelbilder oder eine persistierende Hypästhesie sowie das Einsprengen von Fremdkörpern sind Gründe für eine möglichst zeitnahe Operation. Die chirurgische Therapie umfasst in der Akut-Traumatologie die Wiederherstellung des sog. Outer Orbital Frame mit anschließender Rekonstruktion der Orbitawände.

Bei der häufigsten Verletzung, der des Orbitabodens, ist es in einzelnen Fällen möglich, den frakturierten Orbitaboden zu repositionieren und mit einer resorbierbaren Folie zu schienen. Bei großflächigem Orbitaboden- und medialen Wanddefekten ist eine Überbrückung mit resorbierbaren Materialien oft nicht ausreichend und kann zu einem sekundären Enophthalmus führen.

Während Knochentransplantate den Vorteil der guten biologischen Verträglichkeit haben, sind sie schwer zu konturieren und können ebenfalls der Resorption anheimfallen. 3D-präformierte Titan-Implantate oder patientenspezifische präoperativ angefertigte Implantate ermöglichten eine nachhaltige, anatomische Rekonstruktion. Eine intraoperative 3D-Bildgebung ist eine unverzichtbare Realtime-Qualitätskontrolle, forderte Schmelzeisen.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden