Eine diagnostisch schwierige Situation kann bei Patienten auftreten, die zuvor eine leichte COVID-19-Infektion hatten, keine offensichtliche strukturelle Herz-Lungen-Erkrankung aufweisen, aber dennoch unter ausgeprägter, sogar schwächender Dyspnoe leiden. Dysfunktionale Atmung hat sich als ein wichtiger und wahrscheinlich unterschätzter Auslöser für Dyspnoe bei Patienten mit Long COVID herausgestellt, wie aktuelle Studien zeigen.
Ein erstes systematische Review (Bondarenko, J. et al., J Allergy Clin Immunol Pract. 2025), gibt nun einen umfassenden Überblick über nicht-pharmakologische Interventionen zur Behandlung von dysfunktionaler Atmung bei Erwachsenen, einschließlich Diagnosekriterien, Interventionskomponenten, Ergebnismaßen und klinischer Wirksamkeit. Atemtraining war die am häufigsten berichtete Intervention und zeigte positive Effekte in den Bereichen Biochemie (29 von 34 Studien; 85 %), Biomechanik (10 von 10 Studien; 100 %) und Psychophysiologie (15 von 19; 79 %) der dysfunktionalen Atmung.
Auch wenn die Evidenz für Atemtraining formal (wegen der Studiendesigns) schwach ist, spricht die verfügbare Evidenz klar für Atemtraining, kommentierte Nowak. Die Grundlagen der Behandlungen seien einheitlich: Reduzierung der Hyperventilation und Förderung von nasaler Atmung und Zwerchfellatmung.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden