Pathophysiologisch spielen Nervenverletzungen, neuroplastische Veränderungen und immunologische Prozesse eine Schlüsselrolle. Regionalanästhesie wurde vielfach als potenziell protektive Strategie untersucht; die Evidenz ist jedoch heterogen und begrenzt. Zwar zeigen einzelne Ansätze, wie Epiduralanästhesie bei Thorakotomie oder Wundinfiltration nach Brustoperation und Sectio, Hinweise auf einen Nutzen, doch bleibt die Gesamtdatenlage schwach und inkonsistent.
Für die klinische Praxis bedeutet dies, dass Regionalanästhesie weiterhin primär zur Optimierung der akuten postoperativen Analgesie und funktionellen Erholung eingesetzt werden sollte, so Steinfeldt. Eine strategische Nutzung zur Prävention von chronischen postoperativen Schmerzen sei derzeit nicht evidenzbasiert und müsse Gegenstand zukünftiger Forschung bleiben.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden