Die Einschätzung der klinischen Wahrscheinlichkeit der zugrundeliegenden Erkrankung ist für die weiteren Abläufe und Prozeduren in der Post-Reanimations-Phase von außerordentlicher Bedeutung. Hierbei ist es essenziell, Ursachen und Gründe, welche zu einer außerklinischen Reanimation geführt haben, zu kennen.
Die Leitlinie zur Post-Reanimations-Behandlung empfiehlt, so rasch wie möglich eine bettseitige Notfall-Echokardiographie durchzuführen. Dadurch können unmittelbar verschiedene, potenziell reversible Ursachen des Herz-Kreislauf-Stillstands evaluiert werden. Hierzu gehört insbesondere die Diagnose der Perikardtamponade oder einer akuten Rechtsherzbelastung. Weiterhin kann die Einschätzung des Volumenstatus, der linksventrikulären Pumpfunktion und ggf. relevanter Herzklappenvitien erfolgen.
Der Myokardinfarkt ist eine der häufigen Ursachen für einen außerklinischen Herz-Kreislauf-Stillstand; bei 30 % bis 35 % aller außerklinisch reanimierten Patienten ist er als Ursache für die Reanimation nachzuweisen. In den Leitlinien wird bei Patienten mit nachgewiesenen ST-Hebungen nach einer erfolgreichen Reanimation eine sofortige Koronarangiographie empfohlen.
In den aktuellen Reanimationsleitlinien wird bei einer unwahrscheinlichen kardialen Ursache des Herz-Kreislauf-Stillstandes die rasche Durchführung einer erweiterten Schnittbildgebung (CT) empfohlen.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden