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Metastasen der Aderhaut richtig diagnostizieren

Metastasen der Aderhaut sind aus der klinischen Erfahrung aus onkologisch spezialisierten Zentren ähnlich häufig wie Aderhautmelanome. Da viele der Patienten mit dieser Diagnose nicht-symptomatisch sind und aufgrund ihres reduzierten Allgemeinzustandes nicht zum Augenarzt gehen können, gibt es zur genauen Inzidenz und Prävalenz jedoch keine validen Daten.

Bestimmte Merkmale von nicht pigmentierten Tumoren des Augenhintergrundes sind für deren klinische Einordung sehr hilfreich. Zum einen sind Metastasen des Augenhintergrundes häufig multifokal und bilateral. Wenn das der Fall ist, handelt es sich meistens um einen langsam wachsenden Tumor, z. B. ein Mammakarzinom, ein Nierenzellkarzinom oder ein Prostatakarzinom. Bei unifokalen einseitigen Metastasen sollte eine schnell-wachsende systemische Neoplasie ausgeschlossen werden wie ein Bronchialkarzinom, ein Ösophagus-Karzinom oder ein Schilddrüsenkarzinom.

Einige Aderhautmetastasen haben eine gelb-beige Oberflächenverfärbung und häufig eine kollaterale Netzhautablösung und bieten eine undulierte Oberfläche, die in der optischen Kohärenztumorgraphie (OCT) sehr gut sichtbar ist („lumpy-bumpy“-Konfiguration). Manche Metastasen können auch eine orangefarbene Struktur aufweisen als Hinweis auf ein Karzinoid der Lunge, ein Nierenzellkarzinom, ein Bronchialkarzinom oder einen Tumor unklarer Herkunft (CUP).

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden