Infektionen, die im Zusammenhang mit Regionalanästhesie-Techniken stehen, sind insgesamt sehr selten, können aber potentiell schwerwiegende Folgen nach sich ziehen und die Genesung der Patienten verzögern. Diese Leitlinie wurde entwickelt, um Anästhesisten, Assistenzpersonal und andere Fachkräfte dabei zu unterstützen, geeignete präventive Maßnahmen zu ergreifen und die Hygiene in der Regionalanästhesie zu optimieren.
Die Hygienepraktiken in der Regionalanästhesie umfassen eine Vielzahl von Maßnahmen, die darauf abzielen, das Risiko für Infektionen zu minimieren und eine sichere Umgebung für Patienten (und medizinisches Personal) zu gewährleisten. Regionalanästhesieverfahren, wie periphere Nervenblockaden und zentrale neuroaxiale Blockaden, erfordern das Einführen von Nadeln und Kathetern in sterile Körperbereiche (Bindegewebe oder präformierte Höhlen wie den Epiduralraum oder den Intrathekalraum).
Ohne adäquate Hygienemaßnahmen besteht ein punktionsabhängig erhöhtes Risiko für Infektionen, welche zu potentiell schwerwiegenden Komplikationen wie lokalisierten Wundinfektionen wie z.B. Abszessen, Meningitiden, Ventrikulitiden oder einer systemischen Infektion wie einer Sepsis führen können. Die Inzidenz schwerwiegender Infektionskomplikationen ist einerseits zwar statistisch sehr selten, so die Autoren, aber andererseits aufgrund der hohen Frequenz der Durchführung peripherer und neuroaxialer Blockaden ein Thema mit hoher klinischer Relevanz.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden