B. WidderZusammenfassung
Mitarbeitende im Rettungsdienst sowie „first responder“ jeder Art, letztlich jedoch auch die überwiegende Zahl medizinischer und pflegerischer Fachkräfte, sind berufsbedingt häufig mit Tod und schweren Verletzungen oder Krankheiten konfrontiert. Streitig ist derzeit die Frage, ob hierbei auch niederschwellige nicht-traumatisierende Ereignisse in der Kumulation zu posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) führen und damit eine entschädigungspflichtige (Wie)-Berufskrankheit begründen können. Hierzu liegt ein Urteil des Bundessozialgerichts vor, das Bezug auf eine aktuelle Metaanalyse der Literatur nimmt. In der Detailanalyse zeigt sich allerdings, dass die beschriebenen PTBS-Prävalenzen sich auf divergierende Zeiträume beziehen, in erheblichem Umfang invers zur Größe der untersuchten Kollektive korrelieren und davon abhängen, ob die Daten mittels Fragebogen oder im Rahmen eines persönlichen Interviews erhoben wurden. Auch ergeben sich Hinweise darauf, dass konkurrierenden Faktoren wie schwierigen Arbeitsbedingungen eine vergleichbare Bedeutung zukommt wie belastenden beruflichen Erlebnissen. Dem Schluss der Metaanalyse, wonach Mitarbeitende im Rettungsdienst ein annähernd 7fach erhöhtes PTBS-Risiko im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung aufweisen, kann derzeit nicht gefolgt werden.
Schlüsselwörter PTBS – Berufskrankheit – wissenschaftlicher Erkenntnisstand – Urteil
MedSach 121 4/2025: –
PTSD as an occupational disease in emergency medical services
Abstract
Employees in the emergency medical services and other first responders of any kind, but also the majority of medical and nursing professionals, are frequently confronted with death an ...
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PTBS als Berufskrankheit im Rettungsdienst
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