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Bewegungstherapie bei rheumatoider Arthritis zu selten verordnet

16.01.2019 | Druckvorschau

Im multimodalen Therapiekonzept der rheumatoiden Arthritis (RA) kommt der Bewegungstherapie (und weiteren Physiotherapeutika) eine entscheidende Rolle zu, weil nur dadurch die Gelenkfunktionalität erhalten bzw. verbessert werden kann. Dennoch werden Bewegungstherapie und etwa auch Ergotherapie bei RA-Patienten deutlich zu selten verordnet, kritisieren Uwe Lange von der Abteilung Rheumatologie, Osteologie, Physikalische Medizin an der Kerckhoff-Klinik in Bad Nauheim und Kollegen.

Tatsächlich gibt es nur wenige Situationen bei der rheumatoiden Arthritis, in denen Bewegungstherapie nicht indiziert ist; selbst bei schweren Schüben und Bettlägerigkeit müssen die Gelenke täglich passiv mobilisiert werden.
Bewegungstherapie fokussiert bei diesem Krankheitsbild auf vielfältige Ziele:
• Verbesserung und Erhaltung von Funktion und Beweglichkeit
• Schmerzlinderung
• Kräftigung und Entspannung von Muskeln
• Beseitigung von Kontrakturen
• Anpassung von Übungen mit Gehhilfen
• Erhaltung der funktionellen Selbständigkeit
• Kardiopulmonale Leistungssteigerung
• Psychophysische Konditionierung

(Lange U, Richter K, Dischereit G: Rheumatoide Arthritis – Funktionserhalt und Rolle der Bewegungstherapie. tägliche praxis 60 (2018) 4: 568-573)

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden