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Vorsicht vor Leberschädigungen durch Phytopharmaka

Nach aktuellen Erkenntnissen machen Phytopharmaka jedoch einen relativ hohen Anteil an Medikamenten-induzierten Leberschäden mit unterschiedlichen Präsentationsmustern und teilweise schweren Verläufen aus, berichten Dr. Thomas Greuter u. a. von der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie am Universitäts-Spital Zürich sowie vom Ambulatorium für Hepatologie, Clinic Beau-Site in Hirslanden-Bern (Schweiz).

 

Das gilt nicht zuletzt für Präparate der traditionellen chinesischen Medizin (TCM), die gerade auch in Europa sehr populär ist. Die Vielfalt der unterschiedlichen Inhaltsstoffe in den meisten pflanzlichen Kombinationspräparaten erschwert den Kausalitätsnachweis bei Leberschäden. Für einige TCM-Rezepturen ist das leberschädigende Potenzial jedoch gut beschrieben, so für das milde Sedativum „Jin-Bu-Huan“ und das (angeblich) gewichtsreduzierende Mittel „Ma-Huang“. Für die Rezeptur „Shou-Wu-Pian“, die zur Behandlung von Schwindel, Haarverlust sowie Verstopfung eingesetzt und sogar als „Liver Tonic“ angepriesen wird, gibt es Berichte über akutes Leberversagen.

 

Für die Diagnostik einer Leberschädigung durch Phytopharmaka (nicht nur aus der TCM) sind eine detaillierte Anamnese mit Exploration aller konventionellen und pflanzlichen Substanzen sowie eine ausgedehnte Literaturrecherche entscheiden, erklären die Autoren.

 

(Th. Greuter, B. Müllhaupt, F. Stickel: Hepatotoxizität von Phytopharmaka und Nahrungsmitteln. Tägliche Praxis (2017), 58 (4): 677-687)

 

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden