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Erhöhtes perioperatives Risiko bei obstruktiver Schlafapnoe

Er stellte eine Übersichtsarbeit vor, in welcher abgeschlossenen Rechtsfällen aus 60 Fällen mit OSAS zusammengestellt worden waren, bei denen es perioperativ zu schwerwiegenden Komplikationen bis hin zum Tod gekommen war und bei denen ein Zusammenhang mit dem OSAS möglich schien.

26 Patienten waren verstorben, 17 Patienten hatten einen hypoxischen Hirnschaden erlitten, 12 Patienten hatten eine schwerwiegende pulmonale Komplikation und 5 Patienten eine anderweitige lebendbedrohliche Komplikation erlitten.

Bei 10 Patienten (17 %) war das OSAS präoperativ nicht bekannt gewesen. Von den 50 Patienten mit bekanntem OSAS (83 %) waren nur 11 (22 %) auf eine CPAP-Therapie eingestellt gewesen. Nur 4 dieser Patienten hatten die CPAP-Therapie postoperativ fortgesetzt (36 %). Die meisten der Patienten erhielten postoperativ eine Opiattherapie mit einem Morphinäquivalent von weniger als 10 mg.

Eine zeitliche Zuordnung der Komplikation zum OP-Zeitpunkt war in 49 Fällen möglich. 80 % der Komplikationen traten innerhalb der ersten 24 Stunden nach OP auf, 12 % innerhalb der 24. bis 72. postoperativen Stunde. 67 % der Komplikationen traten auf Normalstation, 13 % im OP-Saal und 18 % in einer postoperativen anästhesiologischen Überwachungsstation auf. 2 % der Komplikationen traten nach Entlassung auf.

Als Risikofaktoren wurden eine morbide Adipositas, männliches Geschlecht, ein nicht diagnostiziertes bzw. unbehandeltes OSAS, Opiate und Sedativa sowie eine fehlende Überwachung ermittelt.

Subramani Y, Nagappa M, Wong J et al.: Death or near-death in patients with obstructive sleep apnoea: A compendium of case reports of cirtical complications. Br J Anaesth 2017; 119: 885-899

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden