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Medikamentenfehler bei Kindern vermeiden

Auch wenn Medikamentenfehler nicht vollständig eliminiert werden können, sollte eine Null-Toleranz-Philosophie angestrebt werden. Die Wirkstoffkonzentrationen und Spritzengrößen sollten für den Kinderanästhesie-Arbeitsbereich standardisiert werden, der Narkosewagen sollte nur mit dem Notwendigen bestückt werden, verwechslungsanfällige oder gefährliche Wirkstoffe sollten separat gelagert werden, Wirkstoffkonzentrationen und Anfangsdosierungen sollten in programmierbaren Perfusorspritzen mit Dosiskalkulation hinterlegt werden, aufgezogene Medikamente müssen sofort eindeutig mit ISO-Norm 26825 Etiketten gekennzeichnet werden, das aktuelle Gewicht der Kinder sollte genau gemessen werden, vor der Patientenversorgung ist eine kurze Überprüfung nach dem Vier-Augen-Prinzip empfehlenswert und während der Patientenversorgung ist eine bidirektionale, deutliche und eindeutige Kommunikation ohne Beachtung von Hierarchien wichtig (z. B. Angabe von Dosis in mg und Volumen in ml mit Bestätigung vor Applikation als Feedback).

Wenn immer möglich, sollten Fertigspritzen bevorzugt werden. Die Konnektoren von Gefäßkatheter, Magensonden und Epiduralkatheter sollten nicht kompatibel sein. Die Verwendung von Checklisten und Tabellenkalkulation (z. B. zur Umrechnung von µg/kg/min auf ml/h) ist empfehlenswert. Perfusorspritzentechnik mit Datenbank und Dosiskalkulation und pädiatrische Notfalllineale sind ebenfalls geeignet, die Medikamentenfehlerwahrscheinlichkeit zu reduzieren. Zur genaueren Orientierung gibt es eine eigene S2e-Leitlinie Medikamentensicherheit in der Kinderanästhesie (https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/001-033.html).

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden