Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Stark erhöhtes Frakturrisiko bei Absetzen von Denosumab

Der Rank-Ligand-Antagonist Denosumab wies bei patientenfreundlicher Applikation (einmal im Halbjahr subkutan) in mehreren Studien sowie in der praktischen Erfahrung über Jahre einen deutlichen Knochendichtezuwachs und eine erhebliche Reduktion der osteoporotischen Frakturen nach. Mehrere aktuelle Fallserien berichteten jedoch über multiple vertebrale Frakturen bei bis zu 10 % der Patienten, die Denosumab abgesetzt hatten. Solche Frakturen traten bereits im ersten Jahr nach Beendigung der Therapie auf, teils wenige Monate nach Auslassen einer sonst im 6-Monats-Abstand üblichen Injektion.

Eine Arbeitsgruppe der European Calcified Tissue Society (ECTS) bestätigte auch durch weitere Analyse der Daten von Studienabbrechern den erheblichen Rückgang der Knochenmasse, den Anstieg der Knochenstoffwechselmarker und einen Anstieg der Frakturhäufigkeit auf das etwa Sechsfache.

Evidenzbasierte Empfehlungen zum Umgang mit diesem Phänomen liegen noch nicht vor. Aktuell wird empfohlen, Densoumab ohne eindeutige Notwendigkeit nicht abzusetzen; falls dies doch nötig ist, sollte unbedingt eine Bisphophonat-Therapie wieder aufgenommen werden, so Gaubitz.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden