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Thrombozytopenie in der Schwangerschaft — wann abklären?

Eine Untersuchung der Epidemiologie der Schwangerschafts-assoziierten Thrombozytopenie war deshalb wichtig, wobei die entsprechende Publikation aktuell im New England Journal of Medicine erschienen ist. Die Autoren kommen darin zu folgenden Schlussfolgerungen:
• Schwangere mit Thrombozyten zwischen 100.000/µl und 150.000/µl haben höchstwahrscheinlich eine (physiologische) Schwangerschafts-assoziierte Thrombopenie und müssen nicht weitergehend abgeklärt werden.
• Schwangere mit Thrombozyten unter 100.000/µl sollten weitergehend untersucht werden.

Als häufigste Ursachen von Thrombozytopenien unter 100.000/µl in der Schwangerschaft fanden sich in einer (älteren) Fallserie von 199 Schwangeren folgende Diagnosen:
1. Schwangerschafts-assoziierte Thrombopenie: 59 %
2. Präeklampsie/HELLP-Syndrom: 22 %
3. Immunthrombopenie (ITP): 11 %
4. Andere (u. a. Antiphospholipid-Syndrom, DIC, myeloproliferative Neoplasie): 8 %

Mit dieser wichtigen epidemiologischen Grundlagenarbeit stehen uns neue Normalwerte für Thrombozytenzahlen in der Schwangerschaft zur Verfügung, erklärte Kopp. Die Daten zeigen, dass ein milder Abfall der Ausgangs-Thrombozytenzahl bereits in der unkomplizierten Frühschwangerschaft beginnt und sich bis zur Entbindung fortsetzt.

(Reese JA, Peck JD, Deschamps DR, McIntosh JJ, Knudtson EJ, Terrell DR et al.: Platelet counts during pregnancy. N Engl J Med. 2018; 379 (1): 32-43)

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden