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Ultraschalltherapie bei Frakturen ohne nachweisbaren Effekt

Frühere Meta-Analysen waren zu keinen klaren Schlussfolgerungen gekommen, wobei ein Hauptproblem darin bestand, dass die Studien in der Regel weniger als 30 Patienten behandelt hatten. In der Studie TRUST (Trial to Re-evaluate Ultrasound in the Treatment of Tibial Fractures) wurden 501 Teilnehmer eingeschlossen. Diese im Jahr 2016 veröffentlichte Studieist die bislang größte randomisiert-kontrollierte Studie zu dieser Thematik; in ihr konnte kein Nutzen der Ultraschallbehandlung festgestellt werden.

Ein kanadisches Ärzteteam nahm dies nun zum Anlass, die gesamt Literatur zur Ultraschalltherapie zur (vermeintlich) beschleunigten Knochenheilung erneut zu evaluieren. Es wurden insgesamt 23 randomisiert-kontrollierte Studien gefunden. Bei allen Studien erfolgte eine Scheinbehandlung gegen eine Ultraschalltherapie. In fast allen Studien erfolgte die Applikation für 20 Minuten täglich. Nur 3 der Studien (!) waren nicht industrieunterstützt.

Dieses systematische Review kommt zusammenfassend zu dem Ergebnis, dass die Ultraschalltherapie Patienten mit Knochenbrüchen weder schneller arbeitsfähig macht noch Folgeoperationen verhindert oder die radiologische Heilung beschleunigt. Auch werden Schmerzen nicht signifikant gelindert und die Zeit bis zur vollen Belastbarkeit wird nicht verkürzt.

(Schandelmaier S, Kaushal A, Lytvyn L et al. Low intensity pulsed ultrasound for bone healing: Systematic review of randomized controlled trials. BMJ 2017; 356: J656)

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden