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Immuntherapie beim Darmkrebs noch Off-Label-Use

So erfüllen etwa fünf Prozent der metastasierten kolorektalen Karzinome die molekulare Voraussetzung einer hohen Mikrosatelliten-Instabilität („MSI-high“) und profitieren mit bis zu 60-prozentigen Ansprechraten von einer Therapie mit Checkpoint-Inhibitoren. Für diese Patienten wurde 2015 in den USA ein erstes immuntherapeutisches Medikament zugelassen, der Checkpoint-Inhibitor Pembrolizumab. Checkpoint-Inhibitoren lösen eine natürliche Bremse des Immunsystems und sorgen so dafür, dass der Krebs für das Immunsystem sichtbar wird und besser durch den eigenen Körper bekämpft werden kann.

Anders als in den USA sind die modernen Immuntherapeutika in Deutschland aber noch nicht für die Darmkrebsbehandlung zugelassen. Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) empfiehlt in ihrer neuen Leitlinie jedoch deren Einsatz bei fortgeschrittenen Darmkrebstumoren mit Mikrosatelliten-Instabilität bereits. Entsprechend muss in Deutschland vor einer solchen Entscheidung für einen Off-Label-Use mit dem für jeden einzelnen Patienten zuständigen Kostenträger die Kostenübernahme vor Therapiebeginn geklärt werden.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden