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Amputationen bei pAVK und Diabetes möglichst vermeiden

Derzeit sollte nach entsprechender Diagnostik, ggf. mit invasiver Gefäßdarstellung, das interventionelle endovaskuläre Vorgehen an erster Stelle stehen, wobei alle zur Verfügung stehenden interventionellen Systeme und Techniken zur Anwendung kommen sollten. Anzustreben ist möglichst eine Komplettrevaskulierung.

Minor-Amputationen sollten dagegen nur mit gegebener Vorsicht und Zurückhaltung erfolgen. Vor Major-Amputationen sollte zudem erst – ggf. auswärts – eine interventionelle, nicht-chirurgische Expertise eingeholt werden.

Dennoch zeigt eine retrospektive Analyse der Daten einer großen deutschen Krankenkasse, dass bei 44 % aller entsprechenden Patienten vor einer Amputation weder eine Gefäßdarstellung erfolgt noch eine Revaskularisation versucht worden war. Offenbar fehlt an vielen Stellen das Wissen um die Möglichkeit einer interventionellen Gefäßtherapie, so Piorkowski.

Aus gutachtlicher Sicht ist anzumerken, dass in solchen Fällen durchaus der Vorwurf eines Aufklärungsfehlers erhoben werden kann, der dann gutachtlich zu prüfen wäre.

(Piorkowski M, Rences J: Pfade und Strategien zur Vermeidung von Amputationen. tägliche praxis 60 (2018) 3: 448-457)

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden

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