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Keine langfristige Antibiotika-Therapie bei Borreliose

Das belegt auch eine aktuelle randomisierte Studie aus den Niederlanden. Die Autoren konnten 281 Patienten randomisieren und 280 Personen in die Auswertung einschließen. Alle Patienten erhielten einen zweiwöchigen Kurs mit Ceftriaxon. Danach wurden sie randomisiert in 3 Gruppen mit folgender Therapie für jeweils 12 Wochen:
1. Doxycyclin
2. Clarithromycin + Hydroxychloroquin
3. Plazebo

Der primäre Endpunkt war die gesundheitsbezogene Lebensqualität, die mit dem RAND SF-36-Score gemessen wurde. Die Autoren fanden einen Anstieg der Score-Werte in allen Behandlungsarmen. Allerdings gab es keinen Unterschied zwischen den verschiedenen Gruppen. Die Nebenwirkungsraten waren vergleichbar in allen Studienarmen. Die Autoren folgern, dass die Langzeit-Antibiotika-Therapie keinen Vorteil gegenüber der Kurzzeit-Therapie bei Patienten mit anhaltenden Symptomen nach Diagnose einer Borreliose bringt.

Zur Labordiagnostik befragt erklärte Fätkenheuer, eine Kontrolle der Antikörpertiter bei und nach einer antibiotischen Therapie der Borreliose sei nicht erforderlich. Ausdrücklich riet er vom Lymphozytentransformationstest (LTT) ab – das sei kein validierter Test bei Borreliose, sondern „reine Geldmacherei“.

Literatur

Berende A, ter Hofstede HJ, Vos FJ, van Middendorp H, Vogelaar ML, Tromp M, et al.: Randomized trial of longer-term therapy for symptoms attributed to Lyme disease. N Engl J Med. 2016;374(13):1209-20

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden

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