Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Diagnostik und Therapie des Fibromyalgie-Syndroms

In der Diagnostik des Fibromyalgie-Syndroms sind immer v. a. entzündlich-rheumatische Erkrankungen auszuschließen, weshalb eine körperliche Untersuchung und eine Basis-Laboruntersuchung (BSG/CRP, Blutbild, Kreatinkinase, Calcium und TSH basal) erforderlich sind. Zusätzlich ist, bezogen auf aktuelle und frühere ungünstige biographische Ereignisse und weitere körperliche Belastungen, auch eine Positiv-Diagnostik erforderlich. Der Untersuchung und den Gesprächen mit dem Patienten sollte eine bio-psycho-soziales Krankheitskonzept zugrunde liegen.

Zentraler Pfeiler einer rationalen Behandlung ist zunächst das Vermeiden von Überdiagnostik und Übertherapie, um eine weitere Chronifizierung des Beschwerdebildes zu vermeiden, forderte Nickel.

Zur Therapie kann auch die Motivation zur Aufnahme einer psychosomatischen Behandlung gehören. Daneben sollten zum Behandlungskonzept aktivierende Trainingsmaßnahmen (aerobes Ausdauertraining, auch Krafttraining), das Erlernen von Entspannungsverfahren (wie die progressive Relaxation) sowie ggf. der gezielte, zurückhaltende Einsatz von Medikamenten gehören, etwa bei psychischer Komorbidität und zur Schlafregulation. Analgetika sind dagegen zu vermeiden und allenfalls kurzfristig unter engmaschiger Überwachung einzusetzen.

(Nickel, R.: Das Fibromyalgiesyndrom. Eine somatische oder eine psychische Erkrankung? tägliche praxis (2017) 59(2): 269-278)

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden