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Fokale Therapiemethoden des Prostatakarzinoms

Verschiedene Faktoren führen dazu, dass Prostatatumoren immer früher entdeckt werden. Dazu gehören der routinemäßige Einsatz des Ultraschalls, weit verbreitete Bildgebungsverfahren und nicht zuletzt Patienten, die zur Vorsorgeuntersuchung gehen.

Daraus ergibt sich in der urologischen Onkologie die Situation, dass immer kleinere Tumoren entdeckt werden. Das wiederum führt zur der Diskussion, ob diese Tumoren überhaupt relevant sind und wenn ja, ob man nicht organerhaltend therapieren kann. In diese Lücke stößt die fokale Therapie vor, wobei mehrere Verfahren zur Anwendung kommen:

• Die Brachytherapie hat sich in gewisser Weise etabliert, wobei die Indikationsstellung jeweils sehr kritisch hinterfragt werden muss.
• Bei der vaskulär photodynamischen Therapie werden photoaktive Substanzen intravenös injiziert und dann durch einen Laser lokal aktiviert. Hierzu liegen noch keine wesentlichen Daten vor.
• Das gleiche gilt für die irreversible Elektroporation der Prostata (IRE), die lediglich an zwei Zentren in Deutschland getestet wird.
• Seit den 60er Jahren wird mit der Kryotherapie experimentiert, ohne dass sie sich in Deutschland durchsetzen kann, während sie in den USA Platz 4 der angewendeten Verfahren in der Primärtherapie des Prostatakarzinoms einnimmt.
• Die Therapie mit hoch-intensiviertem fokussiertem Ultraschall (HIFU) verdient eine gewisse Aufmerksamkeit. Die neue Variante dieses Systems, Focal One, ermöglicht die punktgenaue Behandlung des intraprostatischen Tumors, so dass nicht mehr das ganze Organ behandelt werden muss. Aus einer jüngsten Arbeit aus dem Hause van Velthoven geht hervor, dass die Ergebnisse mit einer robotisch-assistierten radikalen Prostatektomie vergleichbar sind.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden